Ushuaia - Puerto Natales

Ich wollte unbedingt in Tolhuin am Lago Fagnano zelten - ohne dass es mir möglich war, die genaue bzw. auch ungefähre Lage vom angepeilten Campingplatz vorher ausfindig zu machen. In Tolhuin angekommen schickten uns die hilfsbereiten Argentinier, ob alter Mann auf dem Fahrrad oder Taxifahrer, hin und her in verschiedenste Richtungen. Nachdem wir das Spiel in Ushuaia schon einmal mitgemacht hatten, beschlossen wir lieber den örtlichen Beschilderungen zum Lago Fagnano zu folgen und erstmal vier Kilometer zum Ufer zu laufen. Auf dem Weg sollten wir nicht lange alleine bleiben. Es gesellten sich immer mehr Hunde zu uns, mal hinter uns hertrottend, mal nach einem kleinen Abstecher durch den Wald an der nächsten Ecke auf uns wartend. Der Campingplatz tauchte tatsächlich nach der dritten Linkskurve vor uns auf, unschwer erkennbar an den Holztippis, die als Windschutz dienen.

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Ich hoffte nur inständig, dass Chrissis Hundeliebe uns keine Fusswärmer für die Nacht bescherte. Ich wachte dann tatsächlich von einem Schnarchen direkt neben meinem Ohr auf. Ein Klopfen gegen die Zeltwand und darauf folgendes Geraschell und Getrappel bestätigte meinen Verdacht. Die Hunde sollten uns auch noch den nächsten Tag begleiten und mit uns auf den Bus zur Weiterfahrt warten.

Neben dem Hundeerlebnis, einer eiskalten Nacht im Zelt bei unter null Grad Celcius und einem schönen Blick über den See mit der Berglandschaft im Hintergrund, hatte sich dieser Zwischenstopp so gar nicht gelohnt.

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Aber ich konnte meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen und süßes Gebackenes essen, den ganzen Tag lang. Denn wir hatten nach telefonischer Reservierung erst einen Platz für den 17 Uhr Bus bekommen und so verbrachten wir den nächsten Tag in der Panadería la Union - gleichzeitig auch einzige und Top Attraktion des Ortes. Warum genau, hat sich mir nicht erschlossen, aber man ließ sich immer wieder mit einer Wachsfigur, die dort in der Ecke saß fotografieren. Wer war bloß dieser Dr. Favoloro?

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Nächster Stopp Rio Grande. Auch diese Stadt hat nicht viel zu bieten. Wir hatten allerdings das Glück, dass die Miete von zwei Betten im Vierbettzimmer, in unserem Fall und zumindest für die erste Nacht, das alleinige Bewohnen eines ganzen Hauses bedeutet. So konnten wir wunderbar gammeln und Wein trinken. Die Wäsche wurde für uns gewaschen und nebenan gab es eine Eisdiele. Was will man mehr? Vielleicht noch awsome und amazing Tipps über best places ever von einem Amerikaner? Dieser klopte am zweiten Abend an unsere Tür: Ja, das ist Hostel Ruta 40. Wir wohnen hier nur. Eigentlich ist das Hostel auch geschlossen, aber komm doch erst mal rein. Willy, der Chef kommt ab und zu mal vorbei. Ne, eine Telefonnumer haben wir nicht. Aber du kannst bei seiner Frau vorbeischauen. Die wohnt da hinten um die Ecke, 5 Blocks entfernt. Ja ok, frag am besten im Tattoshop nebenan nach, ob sie Willy erreichen. So tauschten wir, nachdem er eine halbe Stunde später mit Willy wiederkam, über die Landkarte gebeugt, noch Tipps aus. Uns wurde wieder mal bewusst, dass wir uns verdammt beeilen müssen, um noch ein paar coole Fußrouten zu erleben, denn möglicherweise sind wetterbedingt einige Wanderungen im April schon nicht mehr machbar.

Um endlich nach Puerto Natales zu gelangen, dem Ausgangspunkt für National Park Nr. 1 Patagoniens Torres del Paine_s, mussten wir noch in _Punta Arenas Zwischenstoppen. Vier Tage später hatten wir es endlich von Ushuaia nach Puerto Natales geschafft - voller Vorfreude auf unseren 8-Tages Trip quer durch den Park.

Auf dem Weg machten wir noch Bekanntschaft mit den chilenischen Sicherheitsgurten.

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Written by

Franziska

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