Wir waren am Tag zuvor mit der Fähre in Chaitén angekommen und hatten im Garten der Busstation/des Reiseveranstalters gezeltet. Anschließend ließen wir uns zum Parque Pumalín mitnehmen; zuerst im LKW, der uns aber am örtlichen Flughafen (die Straße wurde 15 Meter breit und es gab einen Tower mit Windfahne) rauswarf, weil er in eine andere Richtung musste.
Nach ein paar Gehminuten hielt ein Pickup neben uns, in dem schon die zwei Allgäuer saßen, die wir bereits in Chaitén getroffen hatten. Die beiden hatten es in der Nacht vorgezogen “wild” zu Zelten und waren dabei vom Regen total überschwemmt worden. Wir konnten also zu viert weiterfahren. Den Anfang des Wanderwegs übersahen wir leider, aber an der Abzweigung des Campingplatzes ließ uns der Fahrer raus. Wir versteckten dort, nach erfolgloser Suche nach dem Platz, unsere Rucksäcke im Gebüsch und liefen die fünf Kilometer zurück zum Wanderweg Volcan Chaitén.
Zur Info: Der Vulkan Chaitén galt bis 2008 als inaktiv (letzter Ausbruch vor ca. 9 Millionen Jahren), bis er dann im Mai unvermittelt explodierte und die Stadt Chaitén mit einer Schlammlawine weitgehend zerstörte. Chaitén wurde danach offiziell aufgegeben und nun leben nur noch ca. 1.000 Leute dort. Nach dem Ausbruch war der Vulkan 200 Meter höher als vorher; durch die Lava hatte sich im alten Krater ein Zweiter gebildet.
Während des Aufstiegs regnete es leider die meiste Zeit. Nur ab und zu, wenn die Wolken sich lichteten, konnten wir einen Blick ins Tal werfen.
Der Weg schlängelte sich durch toten Wald, der langsam neu bewuchert wurde.
Als wir schließlich oben ankamen, war der Anblick atemberaubend, was die Fotos leider nicht so ausdrücken. Wir hatten den äußeren Kraterrand erreicht und vor uns ging es metertief nach unten. Nun konnten wir erst den neuen inneren Krater sehen, der immer noch rauchte und dessen Spitze komplett verhüllt war.
Während des Abstiegs sah es so aus, als ob überall noch Asche liegen würde.
Die Nacht verbrachten wir auf dem Campingplatz El Volcán, den wir dann doch noch fanden.
Der Weg zum Campingplatz
Die Anlage war riesig, aber es gab nur 12 Zeltplätze. Jeder hatte einen eigenen überdachten Picknicktisch und war von den anderen durch kleine Wäldchen getrennt.
Außer uns war aber mal wieder keiner da, die Allgäuer mussten am selben Abend noch wieder nach Chaitén zurück. In der Nacht hörten sich die Geräusche vom nahegelegenen Fluss wie alles mögliche an, sodass wir kaum einschlafen konnten: mal wie Stimmengeflüster, mal wie Tierrascheln. Aber wie war es schön am nächsten Morgen, mitten im leuchtend grünen Regenwald das Zelt zu öffnen und die Sonne ins “Zimmer” scheinen zu lassen.
PS: Pumas haben wir leider weder gesehen noch gehört…