Schlaflos über den Wolken

Eine Woche vor Abflug legen wir die Dinge, die wir mitnehmen möchten, weitestgehend bereit und verstauen sie in den vorgesehenen Gepäckstücken. Viel darf es nicht sein. Da wir später auf unserer Reise in Neuseeland im Zelt übernachten wollen, nehmen drei Schlafsäcke und drei Isomatten schon den meisten Stauraum ein. Der restliche Kram passt auch rein. Wir sind bereit.

[caption width=”3166” align=”aligncenter”] Unser Hausstand für die nächsten zwei Monate[/caption]

[caption width=”3264” id=”attachment_2316” align=”aligncenter”] Passt, wackelt und hat Luft[/caption]

Am Sonntag, den 12.11.17 beginnt unsere Reise um 16:30 Uhr. Wir werden mit guten Wünschen von unseren lieben Nachbarn verabschiedet, und spazieren dann   mit einem Rucksack, einer Kraxe, Tom und einem Trolley zum heimatlichen S-Bahnhof. Die naechsten 10 Tage werden wir nun zu Fuß und Tom tragend und Bahn fahrend unterwegs sein, längst vergessene Muskulatur wird sich wieder aufbauen.

[caption width=”1280” align=”aligncenter”] Auf dem Weg zum Startbahnhof[/caption]

In der S-Bahn wird mir vor Aufregung ganz flau im Magen, ich sollte jetzt bloß keinen Kaffee trinken.

Also verabschieden wir uns am Flughafen bei einer Tasse Früchtetee von Toms Quasi-Onkel.

Dann erfahren wir fließend ungewohnte Freundlichkeit dank mitreisendem Kleinkind. Wir werden am Check-In Schalter gefragt, ob es in Ordnung sei von Reihe 31, die aus zwei Sitzplätzen mit gewöhnlicher Beinfreiheit besteht, auf Reihe 30 zu wechseln. Dort würden wir einen Sitzplatz, mehr Beinfreiheit und Platz für ein, in der Wand einzuhängendes, Babybett dazu bekommen. Gekauft. Nehmen wir.

Im weiteren Weg durch den Flughafen werden wir schon aus den Schlangen herausgewunken, bevor wir uns ueberhaupt anstellen koennen. Das ist mir zuletzt nur in Nigeria passiert, die dann auch gruseligerwsise schon eine Kopie meines Reisepasses in der Hand hielten. Wo damals fuer diesen Service vermutlich noch bezahlt wurde, gibt es das nun dank Tom alles frei Haus.

Am Gate fährt Tom sein gelbes Holzauto noch aus und verschenkt es auch mal seinen ersten japanischen Anhimmler. Dann werden wir auch schon zum Boarding gerufen.

Man merkt, dass Tom zum ersten Mal fliegt; vor dem Start untersucht er noch so viel möglich, insbesondere diese Essenswägelchen. Dann schläft er relativ schnell ein. Doch als er das erste Mal aufwacht, reißt er die Augen so weit auf und schaut auch ein wenig erschrocken um sich. Es dauert bis er aus dem Staunen herauskommt und es annimmt dass wir wohl erstmal in diesem abgeschlossenen, lautem Gefährt sind. Der Flug zieht sich wie Kaugummi, verläuft aber problemlos. Tom arbeitet sehr ausdauernd und konzentriert daran, seinen Strohhalm in das Loch des Plastickdeckels des Pappbecher einzufädeln. Immer wieder.

[caption width=”2448” id=”attachment_2322” align=”aligncenter”] Tom auf seinem eigenen Sitz im Flugzeug[/caption]

Den Weg vom Flughafen Tokyo Haneda zur Unterkunft finden wir auch problemlos und sind froh, als wir die Tür aufschließen, in die gemütliche Mini-1-Raum-Wohnung schauen und kurze Zeit später, gegen 19:30 Tokyoer Zeit, alle drei ins Bett fallen.

[caption width=”2448” id=”attachment_2321” align=”aligncenter”] Unsere Unterkunft in Tokyo für 5 Nächte[/caption]

Das Abenteuer hat begonnen.

Written by

Franziska

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